Anbau von Walderdbeeren im Folientunnel

Anbau von Walderdbeeren im Folientunnel

Walderdbeeren und Erdbeeren sind zwei Pflanzen, die sehr stark miteinander verwandt sind und viele gemeinsame Eigenschaften haben, obwohl Erdbeeren sehr viel beliebter sind und wesentlich häufiger auf Marktständen und in Supermärkten gekauft werden.   Die roten, leckeren und aromatischen Früchte der Walderdbeeren sind wesentlich kleiner als Erdbeeren, die aber genau so gut schmecken. Sie können sowohl roh als auch in Kuchen gekostet werden. In der Regel wachsen wilde Walderdbeeren in der Nähe von Wäldern, aber viele Gärtner entscheiden sich dafür, sie im Folientunnel anzubauen. Walderdbeeren gelten seit kurzem in Deutschland und Westeuropa als sehr exklusive Früchte.

In diesem Abschnitt des Leitfadens von Krosagro über den “Anbau unter Eindeckung” beschreiben wir Schritt für Schritt, wie Walderdbeeren im Treibhaus angepflanzt, gepflegt und geerntet werden.

Was sind Walderdbeeren?

Im Vergleich zu Erdbeeren, haben Walderdbeeren ein flacheres Wurzelwerk und kleinere Früchte. Voll entwickelte Sträucher sind 30 cm hoch und die Früchte bis 2 cm groß. Dunkelgrüne Blätter und weiße Blüten sehen in der Blütezeit sehr schön aus.

Die Walderdbeere gehört zu der Gruppe von selbstbestäubenden Pflanzen. Sie gehört zu den Waldfrüchten und deshalb sind sie oft an den Waldrändern zu finden, aus diesem Grund wird sie seit langem in der Kräuterheilkunde verwendet. Sie enthält hohe Konzentrationen an Vitamin C sowie Mineralsalze und aus den Blättern wird Kräutertee gemacht.

Die Früchte schmecken am besten frisch gepflückt von den Sträuchern, weil sie durch Aufbewahren sehr viel von ihrem Aroma verlieren, das ihnen einen einzigartigen Geschmack verleiht, der von Feinschmeckern so geschätzt wird. Zum Glück können sie eingefroren werden, was ein großer Vorteil gegenüber Erdbeeren ist.

Warum sind Walderdbeeren weniger beliebt?

Es ist noch nicht so lange her, als der Anbau von Walderdbeeren im Garten mit umständlichen Pflegearbeiten verbunden war. Ältere Arten von Walderdbeeren bilden schnell wachsende Ausläufer, die regelmäßig zugeschnitten werden müssen, damit die Pflanzen nicht zu sehr wuchern. Das hat viele Gärtner entmutigt, weil die Walderdbeeren sehr expansiv waren und sehr viel Mühe erforderten, um sie unter Kontrolle zu halten. Das hat die Produktionskosten in die Höhe getrieben, weil viele Arbeitsstunden für das Zuschneiden der Ausläufer eingesetzt werden mussten. Zudem dauerte die Ernte nur 40 Tage, was zu kurz für kommerziellen Anbau von Walderdbeeren war bei den hohen Produktionskosten.

Heute sind Arten erhältlich, die alle diese Nachteile, die den Anbau von Walderdbeeren erschwerten, nicht mehr aufweisen. Sie bilden keine Ausläufer mehr und zudem wiederholen sie den Zyklus der Fruchtbildung. Die Früchte sind auch wesentlich größer  bei den modernen Arten.

Wie werden Walderdbeeren angebaut?

  • Beete

Im ersten Jahr nach dem Anpflanzen beginnen die Sträucher mit ihrer Entwicklung und in den folgenden zwei Jahren tragen sie Früchte und im vierten Jahr werden sie langsam schwach. Aus diesem Grund müssen ständig neue Sträucher nachgepflanzt werden, wenn die Produktion der Walderdbeeren kontinuierlich laufen soll. Ein unbeheizter Folientunnel oder Multikulturfolientunnel sind bestens zum Schutz und der Unterstützung in der Entwicklung der Pflanzen geeignet. Sie schützen die zarten Pflanzen vor intensiven Regenfällen, Hagel und starkem Wind.
Die Walderdbeeren beginnen ihre Vegetationsphase im April oder Mai, wenn noch Bodenfrost auftreten kann. Wenn sie Frostschäden erleiden, senkt das erheblich den Ernteertrag. Der Frostschutz erfolgt durch das Aufstellen von Minifolientunneln über den Pflanzenreihen. Es ist eine niedrige Konstruktion, die unter Eindeckung bessere Bedingungen für die Pflanzen schafft und sie dabei vor der schädlichen Einwirkung von Frost schützt. Der Anbau von Walderdbeeren im Folientunnel ist eine interessante Alternative zum Freifeldanbau.

Die Walderdbeeren benötigen zur gesunden Entwicklung viel Sonnenlicht, einen warmen Standort und einen Boden, der schnell warm wird und viel Wasser speichern kann.

  • Erdboden

Walderdbeeren sind recht robuste Pflanzen, die keine hohen Ansprüche an den Boden und das Klima haben. Die einzige Ausnahme ist ihre Frostempfindlichkeit nach dem Beginn der Vegetationsphase im Frühjahr. Wenn Sie eine ertragreiche Ernte einsammeln möchten, sollten Sie die Pflanzen vor Frost schützen, wie wir es im vorherigen Kapitel bereits beschrieben haben. Der optimale Boden für den Anbau von Walderdbeeren unter Eindeckung sollte viel Humus enthalten, gut drainiert und locker sein und lange Wasser speichern können. Die Pflanzen entwickeln sich gut in leicht sauren Böden mit dem pH Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Leichte Böden, die schnell austrocknen und wenig Humus enthalten, sollten für den Anbau von Walderdbeeren vermieden werden.

  • Aussaat und Auspflanzen

Die Walderdbeeren sind sehr einfach in der Vermehrung und selbst beginnende Gärtner werden keine Probleme damit haben, die Setzlinge vorzubereiten. Es reicht nur im Frühjahr die Jungpflanzen aus den Ausläufern einzusammeln und ins Saatbeet zu pflanzen. Wenn sie heranwachsen, werden sie an ihre Standorte im Treibheus ausgepflanzt. Das ganze wird schwieriger, wenn Sie es mit Arten zu tun haben, die keine Ausläufer bilden. Bei diesen Sorten müssen Sie die Samen von den reifen Früchten einsammeln, wenn die Pflanzen diese ausbilden. Anschließend werden die Samen ins Wasser gegeben und mit einem Sieb wieder aufgefangen. Die gespülten  Samen werden auf Papier trocken gelagert, wo sie auf die nächste Saison warten. Sie können natürlich auch fertige Samen kaufen.

Die Samen sollten vor der Aussaat der Stratifikation unterzogen werden, was ihre Resistenz erhöht und das Keimen erleichtert. Zu diesem Zweck werden sie in niedrigen Temperaturen gehalten, damit sie gehärtet werden und die Keimhemmung überwunden wird. So vorbereitete Samen werden im Februar oder März in Keimkästen ausgesät, die mit Komposterde, Torf und Sand im Verhältnis 1:1:1 gefüllt werden. Sie werden in einem warmen und hellen Raum aufbewahrt und wenn sie zwei Blätter entwickeln, werden sie in Pflanzkästen pikiert in Abständen von 2×2 cm. Ende April bis Anfang Mai werden sie dann an ihre endgültigen Standorte im Folientunnel ausgesetzt.

  • Abstand und Anbaumethoden

Wenn Sie Walderdbeerenbeete oder eine Plantage anlegen möchten, müssen Sie sich zwischen Damm- und Reihenanbau entscheiden. Bei der zweiten Methode sind die Bodenpflegearbeiten wesentlich einfacher durchzuführen. Beim Anbau auf Dämmen müssen Sie wesentlich mehr Zeit für die Pflegearbeiten einrechnen, weil die dicht gepflanzten Sträucher ohne die richtige Pflege leicht von Pathogenen befallen werden können. Die Setzlinge werden auf die gleiche Tiefe eingesetzt, wie sie vorher gewachsen sind. Auf keinen Fall dürfen sie tiefer gesetzt werden, weil die Setzlinge dann anfangen zu faulen. Auf der anderen Seite können sie verwelken, wenn sie nicht tief genug eingegraben werden.

Der Abstand zwischen den Pflanzen beim Reihenanbau beträgt 20 bis 25 cm und der Abstand zwischen den Reihen beträgt 40 bis 60 cm. Beim Anbau auf Dämmen werden die Walderdbeeren in Abständen von 25 cm gepflanzt und die Reihen 35 cm von einander angelegt.

Sehr wichtig ist die optimale Einplanung der Abstände von den Seitenwänden des Folientunnels, damit die verfügbare Nutzfläche optimal ausgenutzt wird. Ein unbeheizter Folientunnel bietet genügend Anbaufläche, jedoch ist volle Ausnutzung der Fläche von großer Bedeutung.

  • Pflegearbeiten

An heißen und sonnigen Tagen müssen die Walderdbeeren gegossen werden. Jedes Jahr im Frühling müssen die alten beschädigten und verwelkten Blätter beseitigt werden. Unkraut muss unbedingt gejätet werden, obwohl die Walderdbeeren die Nachbarschaft von anderen Pflanzen tolerieren, so schaden sie dem Anbau sehr stark.  Das ist einer der Gründe, warum viele Gärtner den Boden mit Agrarvlies rund um die Pflanzen auslegen. Das hemmt nicht nur die Entwicklung von Unkraut aber auch das Verdampfen von Wasser aus dem Boden.

In der Regel verlieren die Sträucher im vierten oder fünften Jahr nach ihrem Aussetzen  das Potential zur Fruchtbildung und werden anfälliger für Krankheiten. Das sind typische Alterserscheinungen der Walderdbeeren, es ist jedoch möglich, den Gesundheitszustand der Pflanzen zu verbessern, so dass sie noch im fünften Jahr Früchte tragen. Eine wesentlich bessere Lösung ist es aber, die alten Pflanzen durch neue zu ersetzen.

  • Ernte und Aufbewahrung

Folientunnel für die Landwirtschaft und Hobbyfolientunnel füllen sich im Mai oder Juni mit Früchten, jedoch müssen die Pflanzen dazu bereits im April an ihre Standorte ausgesetzt worden sein. Über die restliche Saison blühen die Pflanzen und tragen gleichzeitig Früchte, deshalb ist das richtige Düngen von großer Bedeutung. In beiden Entwicklungsphasen benötigen sie sehr viele Nährstoffe, damit der Ernteertrag gut ausfällt. Der ganze Prozess dauert bis zu dem ersten Frost, dann sollten wieder Minifolientunnel über den Pflanzenreihen errichtet werden, damit sie vor Kälte, Frost und Schnee geschützt sind.

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